Inhalt: Behinderung Klumpfu?
- Hilfsmittel: Sanitätshäuser
- Erfahrungen mit Sanitätshäusern
- Gesundheitsprodukte
- Barrierefreiheit, Produkte
Foto: Fußgelenk (AFO)-Orthese
Hilfsmittel: Sanitätshäuser
Seit dem 01. Januar 2009 steht es Patienten nicht mehr zu, Hilfsmittel über ein selbst gewähltes Sanitätshaus zu beziehen. Mit dem Ende der Übergangsregelung zum Ende des Jahres 2009, also ab dem 01. Januar 2010 bestimmen die gesetzlichen Krankenkassen die Lieferanten (die Sanitätshäuser) für die Hilfsmittelversorgung. Der § 126 SGB V Versorgung durch Vertragspartner schreibt dieses vor. Nur die Vertragspartner der gesetzlichen Krankenversicherer kommen dann in Betracht, mit denen gemäß § 127 SGB V Verträge bestehen. Welche Auswirkungen dieses Gesetz auf die Beziehungen zwischen Krankenkassen, Patienten, Ärzten und Sanitätshäusern hat, wird sich in Zukunft noch herausstellen. Da die gesetzlichen Krankenversicherer ebenso für die Qualitätssicherung der Hilfsmittel gemäß § 139 SGB V zuständig sind, sollte man davon ausgehen, dass die optimale Versorgung mit Hilfsmitteln gewährleistet ist. Nur wie sieht es mit Einzelanfertigungen, Spezialanfertigungen aus? Wie sehr leidet die Qualität unter den Preisen für Einzelanfertigungen, die aufgrund von Ausschreibungen zustande kommen, bei denen sich Sanitätshäuser gegenseitig unterbieten?
Gerade wenn es um die Passgenauigkeit und Qualität von Einzelanfertigungen geht, sind Mediziner oder Fachleute mit einer langjährigen Erfahrung gefragt, die nicht immer in der eigenen Umgebung zu finden sind. Kleine Fehler in der Herstellung können die Behandlung negativ beeinflussen. Obwohl der Orthopäde die Schiene oder Orthese nach der Fertigstellung begutachtet, am Patienten ausprobiert und erstmal für gut befindet, kann die anschließende Therapie zu unerwünschten Ergebnissen führen. Denn das zunehmende Patientenaufkommen setzt jeden noch so guten Mediziner unter Zeitdruck. Erfahrungsgemäß fehlt die Zeit, um die Einzelanfertigung vor der Therapie einer detaillierten Kontrolle zu unterziehen.
Erfahrungen mit Sanitätshäusern
Flüchtigkeitsfehler und Unzulänglichkeiten gehören nun mal zum Leben dazu, denn wir haben es schließlich mit Menschen zu tun. Wer ist schon vollkommen? Wenn dann auch noch Stress und Zeitdruck mitspielen, kommt es zu vermeidbaren Fehlern. Zu Fehlern, die den Patienten oder dessen Eltern verborgen bleiben, weil sie sich häufig genug nicht mit der Materie auskennen. Wobei auch die Unwissenheit der Kundenbetreuer zu Fehlern führen kann. Denn oft handelt es sich bei den Kundenbetreuern in Sanitätshäusern nicht um Mediziner. Und wenn doch, wie sicher ist es bei dem heutigen Kostenbewusstsein, dass ein Sanitätshaus bei einer drohenden und teuren Neuanfertigung Fehler zugibt? Aus Kostengründen oder aus Angst vor einem Vorgesetzten und eventuellen Konsequenzen werden womöglich Fehler verschleiert.
Hierzu eine persönliche Erfahrung: In Bezug auf neue Einlagen (Drei-Backen-Einlagen) haben wir das erlebt, worauf ich hinzuweisen versuche. Wie bei Einlagen üblich, fing es mit Fußabdrücken an, wobei anders als vorher, der Mitarbeiter des kleinen Sanitätshauses unter Zeitdruck stand, weil sich noch drei andere Kunden im Geschäft befanden. Obwohl ich danach kein gutes Gefühl hatte, behielt ich meine Beobachtungen für mich, weil der Mitarbeiter mit sicherer Stimme behauptete, mit den gemachten Fußabdrücken klar zu kommen. Um sicher zu gehen, informierte ich mich anschließend im Internet über Drei-Backen-Einlagen. Ein paar Tage später waren die Einlagen dann fertig und mein Sohn musste zur Anprobe. Wie erwartet, stimmte irgend etwas mit den Einlagen nicht, jedoch versuchte der Mitarbeiter trotzdem, sein Werk so gut es ging zu verkaufen. Meine Einwände schienen nicht zu zählen, weshalb ich den Chef verlangte, der sich dann der Sache annahm. Entgegen meiner Vermutung sprach auch er lediglich von Kleinigkeiten, die er beheben wollte. Also machten wir einen weiteren Anprobetermin. Zu meiner Überraschung sind es einige Tage später völlig neue Einlagen gewesen, die anprobiert wurden. Diese waren einwandfrei und passten optimal. Meine Bedenken hinsichtlich der Einlagen und der Therapie waren ausgeräumt. Das Sanitätshaus hatte doch tatsächlich neue Rohlinge bestellt und die Einlagen ein zweites Mal angefertigt. Aufgrund der relativ niedrigen Preise für diese Art Hilfsmittel hielt sich dieses Verlustgeschäft für das Sanitätshaus in Grenzen, aber was wäre passiert, wenn es sich dabei um eine teure Einzelanfertigung, Spezialanfertigung gehandelt hätte?
Meine Erkenntnis aus dieser und aus anderen Erfahrungen: "Wer sich nicht ausreichend informiert, also nicht das Wissen besitzt, der muss mit den Konsequenzen einer unbeabsichtigten Falschbehandlung leben, weil auch gute Mediziner sowie Mitarbeiter im Gesundheitswesen ihre Grenzen haben und von ihrer Umwelt beeinflusst werden!" Welche Gefahren birgt wohl die neue gesetzliche Regelung, die Sanitätshäuser durch die Krankenversicherer auf der Basis von Ausschreibungen bestimmen zu lassen, wenn man sich solche Fälle vor Augen hält?
Hier finden Sie im Übrigen die Neufassung der Hilfsmittel-Richtlinie über die Verordnung von Hilfsmitteln in der vertragsärztlichen Versorgung.
Gesundheitsprodukte
Ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Schlaf und somit im Bett. Der Gesundheit wegen gilt es deshalb unbedingt, den Rücken so gut es geht zu schonen. Menschen mit Gehbehinderungen klagen nicht selten über Rückenbeschwerden, die häufig auf Bewegungsarmut und das Gangbild zurück zu führen sind. Beschwerden, die liegend zunehmen können, wenn die Qualität einer Matratze minderwertig ist. Daher sollte man beim Kauf einer Matratze auf die Qualität achten, damit Rücken und Körper die nötige Ruhe finden, indem die entsprechenden Körperregionen ausreichend gestützt und entlastet werden. In Sanitätshäusern, bei Fachhändlern und Discountern sowie in Online-Shops finden sich Matratzen verschiedener Marken, die sich im Innenleben voneinander unterscheiden. Auf der Suche nach einer guten und qualitativ hochwertigen Matratze stellt die Stiftung Warentest mit ihrem Produktfinder eine von vielen Möglichkeiten dar, um Testergebnisse zu erhalten. Außerdem bietet sich das Probeschlafen an, um sich von der Qualität zu überzeugen. Bei vielen Händlern gehört das Schlafen auf Probe mittlerweile zu einem guten Service dazu.
Barrierefreiheit, Produkte
Beim Abbau von Barrieren helfen Produkte, die geschaffen wurden, um mögliche Hindernisse wie Treppen und Stufen zu überwinden. Wer an einer Gehbehinderung leidet, der ist früher oder später auf den Rollstuhl und somit auf Rampen, Hebebühnen, Lifte und sonstige Konstruktionen und Systeme angewiesen. Ein Plattformlift zum Beispiel unterstützt mitunter auch Rollstuhlfahrer bei der Bewältigung der genannten Hürden. Das barrierefreie Bauen wird mittlerweile groß geschrieben und es entstehen zunehmend mehr barrierefreie Gebäude und Objekte, aber was ist mit der Vielzahl von Einrichtungen, Gebäuden und Objekten, wo die Barrierefreiheit nicht gegeben ist oder eben noch nicht berücksichtigt wurde? Was ist mit den vielen Hindernissen im Innenbereich und im Außenbereich, die es zu überwinden gilt? Hier helfen Aufzüge, Rampen wie bspw. Rollstuhlrampen und Treppenlifte wie Sitzlifte, Hublifte, Rollstuhllifte und Pattformlifte, um trotz Rollstuhl die Mobilität zu wahren. All diese Möglichkeiten tragen zur Barrierefreiheit bei und helfen so das Leben der Betroffenen zu vereinfachen. Für die Suche nach barrierefreien Produkten eignet sich zum Beispiel die nullbarriere Produktdatenbank, in der man je nach Kategorie, Anwendungsbereich und Handicap passende Produkte finden kann. Daneben gibt es eine Vielzahl von Angeboten, die sich mit der Auswahl an Treppenliften beschäftigen sowie weiterführende Informationen liefern. Dazu gehören Beratung, Kosten- und Preisbeispiele, Einbaubeispiele, Planungshilfen und Fragen hinsichtlich möglicher Zuschüsse durch die Krankenkasse, die dort beantwortet werden. Beispielhaft sei hier das "Treppenlift-Zentrum" erwähnt, wo man sich über einen Treppenlift ausführlich informieren und regionale Anbieter finden kann.
- Marktplätze und Börsen - Was ist mit meinen gebrauchten Hilfsmitteln?